Hamburg-Altenwerder
Altenwerder ist ein Stadtteil im Bezirk Harburg im Süden Hamburgs. Mit einer Fläche von etwa 6,8 km² zählt er zu den flächenmäßig größeren Stadtteilen der Hansestadt, weist jedoch eine sehr geringe Einwohnerzahl auf.
Geschichte
Die Geschichte Altenwerders reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf um 1250. Der Name "Altenwerder" bedeutet "alte Insel" und weist auf die frühzeitige Besiedlung hin. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Altenwerder zu einem landwirtschaftlich geprägten Dorf mit bis zu 2.500 Einwohnern. 1961 wurde Altenwerder zum Hafenerweiterungsgebiet erklärt. Die Stadt Hamburg begann, Grundstücke aufzukaufen, und die Bewohner wurden umgesiedelt. 1998 verließen die letzten Bewohner den Stadtteil. Von der alten Bebauung ist nur noch die St.-Gertrud-Kirche erhalten geblieben, die heute zur Kirchengemeinde Hausbruch gehört.
Geografie
Altenwerder liegt in der Elbmarsch und ist von den Stadtteilen Waltershof im Norden, Wilhelmsburg im Osten, Moorburg im Süden und Francop im Westen umgeben. Die Landschaft ist geprägt von Hafen- und Industrieanlagen, insbesondere dem Containerterminal Altenwerder (CTA), das 2003 in Betrieb genommen wurde. Trotz der industriellen Nutzung gibt es auch geschützte Grünflächen wie das Naturschutzgebiet Vollhöfner Weiden, das 2025 ausgewiesen wurde und einen vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Die St.-Gertrud-Kirche ist das einzige erhaltene Gebäude des ehemaligen Dorfes Altenwerder. Sie wurde zwischen 1830 und 1831 im klassizistischen Stil erbaut und erhielt 1895 einen neugotischen Turm mit einer Höhe von 62 Metern. Die Kirche steht heute inmitten des Containerterminals und ist ein Symbol für den Wandel des Stadtteils. Der angrenzende Friedhof wird nicht mehr genutzt, beherbergt jedoch historische Grabsteine, die an die frühere Dorfgemeinschaft erinnern.
Infrastruktur und Wirtschaft
Altenwerder ist heute ein bedeutender Standort für den Hamburger Hafen. Das Containerterminal Altenwerder (CTA) gilt als eines der modernsten Terminals weltweit und ist vollständig automatisiert. Neben dem Terminal befinden sich in Altenwerder weitere Industrieanlagen wie die Aluminiumhütte der Trimet Aluminium SE und das Aluminium-Walzwerk der Speira GmbH. Zwei Windkraftanlagen mit einer Höhe von jeweils 198,5 Metern gehören zu den höchsten Bauwerken Hamburgs und unterstreichen die Bedeutung des Stadtteils für die Energiegewinnung.
Fazit
Hamburg-Altenwerder ist ein Stadtteil mit einer einzigartigen Geschichte. Vom einstigen Fischerdorf ist heute nur noch die St.-Gertrud-Kirche erhalten, während der Rest des Gebiets von Hafen- und Industrieanlagen dominiert wird. Trotz des Wandels bietet Altenwerder mit dem Naturschutzgebiet Vollhöfner Weiden auch Raum für Natur und Erholung.