Hamburg-Neugraben-Fischbek
Neugraben-Fischbek ist ein Stadtteil im Bezirk Harburg im Südwesten Hamburgs. Mit einer Fläche von 22,5 km² und etwa 34.443 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2023) zählt er zu den flächenmäßig größten Stadtteilen der Hansestadt.
Geschichte
Die Geschichte von Neugraben-Fischbek reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Fischbek wurde erstmals 1544 als "Vischbecke" urkundlich erwähnt, während Neugraben um 1510 als "Niegraben" entstand. Beide Orte wurden 1937 im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes nach Hamburg eingemeindet. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in Neugraben ein Außenlager des KZ Neuengamme, in dem 500 tschechische Jüdinnen interniert waren und Zwangsarbeit leisten mussten.
Geografie
Neugraben-Fischbek liegt im Südwesten Hamburgs und grenzt an die Stadtteile Neuenfelde, Francop, Hausbruch sowie an die niedersächsischen Gemeinden Neu Wulmstorf und Rosengarten. Im Süden des Stadtteils befindet sich mit dem Hasselbrack (116,2 m) die höchste Erhebung Hamburgs. Die Fischbeker Heide, ein 773 Hektar großes Naturschutzgebiet, bietet eine vielfältige Flora und Fauna und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Ein besonderes Highlight ist der Archäologische Wanderpfad in der Fischbeker Heide, der entlang der größten geschlossenen Gruppe oberirdisch sichtbarer Bodendenkmäler auf Hamburger Gebiet führt. Der Wanderpfad wurde 1975 eröffnet und 2002 restauriert. Zu den religiösen Einrichtungen zählen unter anderem die evangelisch-lutherische Michaeliskirche, die 1911 eingeweiht wurde, und die Allerheiligenkirche, eine ukrainisch-katholische Kirche, die 1980 geweiht wurde.
Infrastruktur und Verkehr
Der Stadtteil ist gut an das Verkehrsnetz angebunden. Die Bundesstraße 73 durchquert Neugraben-Fischbek, und die Autobahn A7 ist etwa 3 km entfernt. Der S-Bahnhof Neugraben liegt an der Strecke von Hamburg-Harburg nach Cuxhaven und wird von den Linien S3 und S5 bedient. Zudem verkehren mehrere Buslinien im Stadtteil.
Bildung
In Neugraben-Fischbek gibt es mehrere Bildungseinrichtungen, darunter sieben Grundschulen, fünf weiterführende Schulen und eine Fördereinrichtung. Zu den weiterführenden Schulen zählen die Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg, die Stadtteilschule Süderelbe, das Gymnasium Süderelbe und das Gymnasium Neugraben, das zum Schuljahr 2024/25 gegründet wurde.
Stadtentwicklung
Seit 2014 entwickelt die IBA Hamburg GmbH gemeinsam mit dem Bezirk Harburg drei neue Stadtquartiere: Vogelkamp Neugraben, Fischbeker Heidbrook und Fischbeker Reethen. Diese Quartiere sollen naturverbundenes Wohnen mit guter Verkehrsanbindung und Nahversorgungsstruktur verbinden. Insgesamt entstehen mehrere tausend Wohneinheiten in unterschiedlichen Gebäudetypologien.
Fazit
Hamburg-Neugraben-Fischbek vereint historische Wurzeln mit einer naturnahen Umgebung und einer gut ausgebauten Infrastruktur. Der Stadtteil bietet sowohl ruhige Wohnlagen als auch vielfältige Freizeitmöglichkeiten und ist somit ein attraktiver Ort zum Leben im Südwesten Hamburgs.